Virtuelles Netzwerktestlabor mit Containerlab
Das freie Tool Containerlab emuliert komplexe Netzumgebungen, indem es Netzwerkbetriebssysteme in Containern und auf virtuellen Maschinen laufen lässt.

- Uwe Schulze
Netzwerke unterliegen einem hohen Innovationstempo. Neue Softwareversionen und Konfigurationsänderungen müssen sorgfältig getestet werden, wofür Unternehmen traditionell Testlabore (Labs) nutzen. Ist es bei Software vor allem das hohe Entwicklungstempo und die wachsende Komplexität, die umfassende Testabdeckung verhindern und Anwender zu Testern machen, so schrecken beim Testen von Netzwerkinfrastrukturen vor allem der schiere Aufwand und die Kosten ab. Hier sind Tools zum Emulieren von Netzwerkkomponenten und -umgebungen hilfreich, die meist virtuelle Maschinen oder Container nutzen. Das freie Containerlab vereint beide Ansätze und bietet viel Spielraum bei der unterstützten Hardware.
Beschafft man ein Lab zum Testen eines Core-Netzwerkes, kommen schnell einige 100.000 Euro Kosten zusammen. Der Markt für Leihhardware ist angesichts des Innovationstempos vollständig ausgetrocknet. Hinzu kommt, dass Lab-Hardware kaum kontinuierlich genutzt wird, wenn man etwa nur zweimal im Jahr eine neue Software einspielt oder eine Konfiguration ändert.
- Das Open-Source-Tool Containerlab emuliert Netzwerkknoten wie Router, Switches oder Appliances in Containern.
- Damit lassen sich unter anderem Routingprotokolle und Konfigurationen zwischen Komponenten unterschiedlicher Hersteller testen.
- Ăśber vrnetlab startet Containerlab auch VM-Images innerhalb von Containern.
- Containerlab emuliert jedoch keine hardwarenahen Funktionen und keine Switch-Betriebssysteme, die direkt auf Hardware aufsetzen.
Daher sollten Netzwerkadministratoren solche Funktionstests von teurer Hardware entkoppeln und sie stattdessen emulieren. Möglich ist das, weil immer mehr Netzwerk-Appliances einen gehärteten Linux-Kernel nutzen. Deshalb können vergleichsweise einfach virtualisierte Images bereitgestellt werden. Die Netzwerkemulatoren GNS3 und EVE-NG für virtuelle Maschinen eignen sich gut zum Lernen und Visualisieren und verfügen auch über eine grafische Oberfläche.
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